Es gibt scheinbar unendlich viele verschiedene Anlagemöglichkeiten. Da kann es schon mal vorkommen, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.
Dabei ist es gar nicht so kompliziert. Hier findest du die wichtigsten Anlageklassen einfach erklärt.
Wichtig: Die nachfolgenden Ausführungen geben dir nur einen ersten Überblick über verschiedene Anlageklassen. Weitere wichtige Posts mit mehr Informationen über Themen wie Anlagerisiken, Diversifikation, und Steuern, folgen später.
🏦 Bargeld & Bankkonto 🏦
Bargeld ist in erster Linie als Zahlungsmittel gedacht. Natürlich kann man es auch aufbewahren, aber es hat zwei grosse Nachteile. Zum einen ist es nicht sehr sicher (kein Schutz vor Diebstahl), zum anderen liefert es keinerlei Rendite. Das Sparschwein für die nächsten Ferien in Ehren, aber für mehr ist Bargeld nicht geeignet.
Das Schweizer Bankkonto wird hingegen viel häufiger zum Sparen verwendet. Hinsichtlich der Sicherheit vor Diebstahl bietet es definitiv Vorteile gegenüber Bargeld. Allerdings besteht das Risiko, dass die Bank Konkurs gehen kann und deine Einlagen verloren gehen. Für Schweizer Banken gibt es jedoch eine Einlagesicherung, die im Konkursfall einen erhöhten Schutz von bis zu 100’000 Franken pro Kunde verspricht. Noch sicherer sind bestimmte Kantonalbanken, die zusätzlich eine Garantie vom jeweiligen Kanton erhalten.
Entgegen weitläufiger Meinung liegt dein Geld auf dem Bankkonto nicht einfach ungenutzt herum. Die Bank investiert dein Geld weiter, zum Beispiel in Firmenkredite oder Hypotheken. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass dir die Bank eine Art Versicherung für die sofortige Verfügbarkeit deines Geldes „verkauft“. Für diese Sicherheit verlangt sie einen so hohen Preis, dass am Ende für dich selbst nur noch wenig Zinsen übrig bleiben. Wenn man dann noch die Inflation berücksichtigt, ist die Rendite am Schluss sogar oft negativ.
Bargeld und das Bankkonto sind also hervorragend geeignet, um Geld kurzfristig auf die Seite zu legen. Sie sind perfekt zum Sparen für kurzfristige Ziele, jedoch nicht geeignet für den langfristigen Vermögensaufbau, da sie keine oder nur sehr wenig Rendite liefern und man nach Abzug der Inflation sogar häufig real an Kaufkraft verliert.
🧾 Obligationen 🧾
Bei Obligationen handelt es sich um die nächste wichtige Anlageklasse, die sich grundlegend von Bargeld oder dem Bankkonto unterscheidet. Im Prinzip ist es ganz einfach: Bei einer Obligation leihst du einer Firma oder einer Regierung Geld aus. Als Gegenleistung zahlt dir der Schuldner einen Zins, und am Ende der Laufzeit erhältst du dein Geld zurück.
Leider sind einzelne Obligationen alles andere als einfach zu verstehen. Der Grund dafür ist, dass jede Obligation einzigartig ist. Gewisse Eigenschaften machen jede Obligation zu einem Unikat. Die wichtigsten Eigenschaften sind die folgenden:
- Emittent: Der Schuldner, der die Zinsen und das Kapital am Ende zurückzahlen muss.
- Nominalwert: Der Betrag und die Währung (z.B. Schweizer Franken), die dem Schuldner ausgeliehen werden. In der Regel ist der Nominalwert sehr hoch (z.B. 100’000 Franken).
- Laufzeit: Die Anzahl der Jahre, bis wann der Schuldner das Geld zurückzahlen muss. Häufig sind es zwischen 1 und 10 Jahren
- Zins (Coupon): Der im Voraus definierte Zinssatz, den der Schuldner zahlen muss. Oft halbjährlich oder jährlich.
Der Fantasie bei Obligationen sind keine Grenzen gesetzt. Zum Beispiel kann der Zins fix, also im Voraus festgelegt, oder auch variabel sein. Bei variablen Coupons kann der Zins von verschiedenen Referenzgrössen abhängen, zum Beispiel von einem Referenzzinssatz oder von einer Inflationskennzahl. Im Falle eines Konkurses des Emittenten werden verschiedene Konditionen (sogenannte Covenants) der Obligation berücksichtigt, die definieren, welcher Gläubiger zuerst aus der Konkursmasse bedient wird.
So bewegt sich der Preis einer Obligation
Wichtig zu verstehen bei Obligationen ist, wie sich ihr Preis bewegt. Nehmen wir an, du kaufst eine Obligation bei der Ausgabe – sprich, ganz zu Beginn der Laufzeit – für 100’000 Franken von Nestlé mit einem Zinssatz von 0.5% und einer Laufzeit von 5 Jahren. Dafür bezahlst du exakt 100’000 Franken. Während der Laufzeit kann es zu Preisschwankungen kommen. Die wichtigsten Gründe dafür sind:
- Zinsniveau: Wenn das allgemeine Zinsniveau steigt, fällt der Preis deiner Obligation. Wenn es plötzlich neue Nestlé-Obligationen gibt, die 1% Zins zahlen, dann findest du für deine Obligation mit 0.5% Zins nur noch einen Käufer, der weniger als 100’000 Franken dafür bezahlen wird. Bei sinkenden Zinsen ist es genau umgekehrt.
- Bonität: Wenn es für Nestlé beginnt, schlechter zu laufen und die Wahrscheinlichkeit eines Konkurses auch nur leicht steigt, dann wird der Preis deiner Obligation sinken. Umgekehrt kann es auch sein, dass die Wahrscheinlichkeit eines Konkurses sinkt und der Preis der Obligation steigt. Bei sehr guten Schuldnern ist dieser Effekt jedoch stark begrenzt, da die Rückzahlungswahrscheinlichkeit oft schon sehr nahe bei 100% liegt – und mehr nicht möglich ist.
Vor- und Nachteile von Obligationen
✅ Man erhält im Voraus relativ klare Erwartungen bezüglich der Rendite und regelmässige Zinszahlungen.
✅ Bei einem Emittenten mit guter Bonität hat man oft gute Chancen, sein Geld am Ende der Laufzeit zurückzuerhalten.
❌ Der Preis kann während der Laufzeit teilweise erheblich schwanken.
❌ Der Gewinn ist nach oben begrenzt: Egal wie gut das Unternehmen wirtschaftlich dasteht, du erhältst maximal den Nominalwert zurück.
❌ Wenn man keine „Schrottanleihen“ kauft, sondern Obligationen von guter Qualität, dann sind die Zinsen, besonders in der aktuellen Zeit, niedrig und die Renditechancen dementsprechend klein.
❌ Der Obligationenmarkt ist für Laien sehr schwierig zu überblicken, da jede Obligation ein Unikat mit speziellen Eigenschaften ist.
❌ Viele Obligationen werden nur wenig gehandelt und sind nicht einfach zu kaufen. Ausserdem sind die Nominalwerte oft sehr hoch und somit nicht für Kleinanleger geeignet.
Fazit
Obligationen sind nur auf den ersten Blick leicht verständlich. In Wirklichkeit braucht eine Investition in Obligationen viel Kapital und Fachwissen. Ausserdem sind die Renditechancen, insbesondere momentan, sehr begrenzt.
Aufgrund der relativ geringen Renditemöglichkeiten sind Obligationen nur bedingt geeignet für den langfristigen Vermögensaufbau.
📈 Aktien 📈
Aktien wirken auf den ersten Blick komplizierter als Obligationen. Tatsächlich sind sie aber ein simpleres Anlageinstrument.
Aktien – Die Basics
Mit Aktien investierst du direkt in Firmen und wirst Miteigentümer. Wenn du eine Apple-Aktie hast, gehört dir also ein ganz kleiner Anteil am iPhone-Hersteller. Das Beste dabei ist, dass du als Miteigentümer Anspruch auf einen Teil des Firmengewinns hast. Zusätzlich profitierst du auch davon, wenn der Firmenwert steigt. Natürlich ist auch das Gegenteil der Fall: Wenn die Firma an Wert verliert, verlierst auch du mit deinen Aktien. Es gibt also niemanden, der dich versichert, wenn es der Firma nicht gut geht.
Es ist wichtig zu verstehen, dass du bei Aktien – im Gegensatz zu Obligationen von Firmen – keinerlei fixe Renditeansprüche an die Firma hast. Das macht im Prinzip auch Sinn, denn es wären ja Ansprüche an dich selbst als Eigentümer.
Die Firma muss zuerst alle anderen bezahlen: Die Angestellten erhalten ihre Löhne, die Steuerbehörde kriegt ihre Steuern und die Besitzer von Obligationen erhalten ihre Zinszahlungen. Erst ganz am Schluss, wenn etwas übrig bleibt, kommt der Aktionär an die Reihe.
Das hört sich im ersten Moment vielleicht nicht sehr rosig an. Der Clou ist aber, dass von dem, was übrig bleibt, alles den Aktionären gehört: Egal wieviel Profit am Schluss übrig bleibt, den Aktionären gehört der ganze Rest. Zusätzlich partizipierst du eins zu eins mit, wenn die Firma wertvoller wird.
Der wichtigste Vorteil bei Aktien ist, dass der ganze Gewinn, welcher übrig bleibt, und jegliche Wertsteigerung des Unternehmens vollumfänglich den Aktionären zusteht.
Warum wurde eingangs erwähnt, dass Aktien ein relativ simples Anlageinstrument sind? Der Grund ist, dass Aktien in praktisch allen Ländern gleich aufgebaut sind: Eine Nestlé-Aktie macht dich zum Miteigentümer von Nestlé in der Schweiz und eine Aktie von Apple macht dich zum Miteigentümer von Apple in den USA.
Eine sehr wichtige Eigenschaft von Aktien ist, dass du als Aktionär Rechte, aber keine Pflichten hast. Wie schon vorher erwähnt, gehört dir als Aktionär ein Teil der Firma, du hast Anspruch auf einen Anteil vom Gewinn und du hast ausserdem ein Stimmrecht und wirst zur Generalversammlung eingeladen. Verpflichtungen hast du aber keine. Du kannst dich 100% passiv verhalten, musst zu keiner Generalversammlung gehen und du musst dir auch keine Sorgen machen, dass Drittparteien irgendwelche Ansprüche gegenüber dir als Aktionär erheben können. Dein Risiko ist allein darauf beschränkt, dass deine Aktie an Wert verliert oder im schlimmsten Fall wertlos wird.
So bewegt sich der Preis einer Aktie
Es ist wichtig zu verstehen, wie und warum sich die Aktienpreise bewegen. Wenn man es nicht versteht, ist die Chance gross, dass man bei Aktienanlagen emotional wird und beginnt, Fehler zu machen, welche fatal sein können.
Aktienpreise unterliegen generell starken Schwankungen. Natürlich unterscheidet es sich von Firma zu Firma, aber tägliche Preisschwankungen von 5%, 10% oder mehr sind bei Aktien keine Seltenheit. Ein Teil dieser Schwankungen kann durch eine gute Diversifikation – sprich man kauft mehrere Aktien zusammen – aufgefangen werden. Aber dazu mehr in einem späteren Post.
Aktienpreise bewegen sich eigentlich immer: Manchmal ist es ruhig, manchmal ist es stürmisch, aber es wird kein Tag vergehen, an welchem sich die Preise deiner Aktien nicht bewegen.
Die Frage, warum sich Aktienpreise so stark bewegen, ist nicht trivial. Es gibt verschiedene Erklärungsversuche, aber keine abschliessende Antwort. Zum Glück spielt das Warum für dich auch keine allzu grosse Rolle – du musst es aber akzeptieren und aushalten können.
Wie kommt der Aktienpreis zustande?
Der Preis einer Aktie wird durch einen Markt bestimmt, in welchem Käufer und Verkäufer aufeinandertreffen. Der dadurch zustande gekommene Preis kann als so etwas wie ein Konsenspreis von allen Marktteilnehmern angesehen werden. Oder anders ausgedrückt: Der Aktienpreis ist so etwas wie die durchschnittliche Bewertung des Unternehmens durch die Marktteilnehmer.
Die wichtigste und häufigste Methode der Unternehmensbewertung ist, dass der Wert der Firma die Summe aller zukünftigen erwarteten Gewinne ist und Gewinne in naher Zukunft etwas wertvoller sind als Gewinne, die weit in der Zukunft liegen.
Laut dieser Methode spielt es keine Rolle, wieviel Geld die Firma auf dem Bankkonto hat oder wie viele Immobilien sie besitzt. Alles was zählt ist, wieviel Gewinn die Firma in der Zukunft erwirtschaften kann. Diese Methode erklärt gut, warum es Firmen gibt, welche jedes Jahr hohe Verluste schreiben, aber trotzdem hoch bewertet sind – eben weil hohe Gewinne in der Zukunft erwartet werden. Gute Beispiele in der Vergangenheit für diesen Effekt sind zum Beispiel Amazon, Uber oder Tesla.
Wenn man sich das jetzt verinnerlicht hat, wird einem auch klarer, warum sich der Aktienpreis bewegt:
- Wenn eine Firma gute oder schlechte Ergebnisse öffentlich macht, hat dies keinen Einfluss auf den Aktienpreis, sofern diese Ergebnisse bereits erwartet wurden.
- Wenn die Firma Ergebnisse publiziert, welche besser sind als erwartet bzw. weniger schlecht als erwartet, steigt der Aktienkurs. Umgekehrt ist es für schlechtere Ergebnisse als erwartet.
- Jegliche Ereignisse oder Neuigkeiten, welche die Erwartungen über die Zukunft ändern, beeinflussen den Aktienkurs, positiv sowie negativ.
- Unerwartete Verbesserungen oder Verschlechterungen der allgemeinen Wirtschaftslage beeinflussen die Aktienpreise ebenfalls, da die zukünftigen Firmengewinne durch die Wirtschaftslage beeinflusst werden. Wichtig zu erwähnen ist noch, dass sich niedrigere Zinsen in der Regel positiv auf die Aktienpreise auswirken, da Firmen dann weniger für ihre Obligationen bezahlen müssen und dadurch mehr Gewinn übrig bleibt und weil die erwarteten zukünftigen Gewinne durch niedrigere Zinsen zum heutigen Zeitpunkt etwas mehr wert haben.
Renditeerwartungen von Aktien
Der Aktienpreis von morgen oder vom nächsten Jahr ist heute noch unbekannt. Niemand weiss genau, wie die Zukunft aussieht. Deshalb basieren Renditeerwartungen sehr oft auf vergangenen Daten.
Es gibt sehr komplizierte Modelle, um zukünftige Renditeerwartungen zu berechnen. Aber auch das komplizierteste Modell mit den besten Daten kann die Zukunft nicht voraussagen.
Wir kennen alle nur die Vergangenheit, und über sehr lange Zeiträume haben Aktien auch nach Abzug der Inflation im Durchschnitt sehr gut rendiert. Dabei gab es jedoch auch längere Perioden mit Verlusten, und nicht alle Märkte haben sich gleich entwickelt.
Es entspricht auch der Theorie, dass der Aktionär eine hohe Rendite erwarten kann, weil er das höchste Risiko eingeht: Wenn sich die Firma nicht gut entwickelt, macht der Aktionär Verluste, während die Käufer von Obligationen eventuell noch ihre Zinsen erhalten. Wenn sich die Firma aber gut entwickelt, wird der Aktionär für sein Risiko belohnt und ist eins zu eins am Firmengewinn und an der Wertsteigerung der Firma beteiligt.
Vor- und Nachteile von Aktien
✅ Als Aktionär ist man Miteigentümer einer Firma und besitzt ein reales Asset, nicht nur ein «Papier» wie beim Bankkonto oder wie bei Obligationen.
✅ Aktionäre haben viele Rechte, aber keine Verpflichtungen.
✅ Aktien haben in der Vergangenheit auch nach Abzug der Inflation sehr gut rendiert.
❌ Aktienpreise unterliegen teilweise sehr starken Schwankungen.
❌ Aktien sind aufgrund der grossen Schwankungen nicht für kurzfristige Anlagen geeignet.
Fazit
Aktien sind eine reale Anlage, da du Miteigentümer einer Firma bist. Der Aktienpreis ist hohen Schwankungen unterworfen, da sich die zukünftigen Erwartungen an die Firmengewinne ständig ändern und der Aktionär das höchste Risiko trägt.
Im Gegenzug dazu haben Aktien in der Vergangenheit auch nach Abzug der Inflation sehr gut rendiert. Da ich erwarte, dass dies auch in Zukunft so sein wird, sind Aktien eines der wichtigsten Anlageinstrumente für den langfristigen Vermögensaufbau.
🏠 Immobilien 🏠
Immobilien sind wahrscheinlich die bekannteste langfristige Anlageklasse. Für viele Menschen ist ein Haus oder eine Wohnung das einzige Investment in ihrem Leben.
Deshalb hier nur eine ganz kurze Zusammenfassung: Eine Immobilie ist ein Haus oder eine Wohnung, dazu gehört ein Stück Land – oder ein Anteil daran im Falle von Stockwerkeigentum. Die Rendite der Immobilie setzt sich zusammen aus den Mieteinnahmen – im Falle einer Eigennutzung der Mieterersparnis – und der Wertveränderung der Immobilie. Immobilien werden dabei meistens fremdfinanziert mit einer Hypothek.
Ein spannender Punkt zur Wertentwicklung ist, dass die Immobilie selber meistens konstant an Wert verliert: Die 20 Jahre alte Küche ist sehr wahrscheinlich nicht mehr so viel wert wie beim Einbau, und auch alles andere wird mit der Zeit abgenutzt und verliert an Wert. Wenn der Preis einer Immobilie aber trotzdem gestiegen ist, dann deshalb, weil der Landpreis, auf welchem die Immobilie steht, mehr gestiegen ist, als die Immobilie in der Zwischenzeit an Wert verloren hat.
Was Immobilien am meisten von anderen Anlagen unterscheidet, ist der damit verbundene Aufwand. Direktanlagen in Immobilien benötigen sehr viel Zeit für den Unterhalt, die Vermietung und den Papierkram mit den Behörden. Immobilien sind deshalb keine Anlageklasse, welche ein passives Direktinvestment zulässt. Selbst wenn man indirekt über Fonds in Immobilien investiert, steckt dahinter immer eine aktive Verwaltung des Portfolios.
Ein Investment mit Leverage
Wie schon erwähnt, werden Immobilien häufig mit einer Hypothek finanziert. Obwohl es vielen nicht bewusst ist, sind Immobilien in diesem Fall ein Investment mit einem Hebel (Leverage). Ein einfaches Beispiel soll den Effekt dieses Leverages verdeutlichen:
Angenommen, man kauft eine Wohnung für 1 Million Franken und finanziert diese mit 200’000 Franken Eigenkapital und einer Hypothek von 800’000 Franken.
- Wenn der Preis der Wohnung um 20% auf 1,2 Millionen Franken steigt, hat man einen Gewinn von 200’000 Franken, was einer Verdoppelung der Anfangsinvestition entspricht (100% Gewinn).
- Wenn der Preis der Wohnung um 20% auf 800’000 Franken fällt, hat man sein komplettes Eigenkapital verloren (100% Verlust).
In diesem Beispiel ist der Leverage gleich 5, das heisst, eine Preisbewegung von einem Prozent bewegt dein Kapital um fünf Prozent.
Eine Eigenheit bei Schweizer Immobilien mit Hypotheken ist noch – im Gegensatz zu anderen Ländern –, dass du die Hypothek in jedem Fall zurückzahlen musst. Wenn die Wohnung im Beispiel nur noch 700’000 Franken wert ist, dann hast du nicht nur dein ganzes Kapital verloren, sondern schuldest der Bank auch noch 100’000 Franken.
Diversifikation und Liquidität
Ein grosser Nachteil von Direktinvestments in Immobilien ist, dass eine Diversifikation oft nicht möglich ist. Die meisten können sich höchstens eine Wohnung oder ein Haus leisten. Wenn mit diesem einen Investment irgendetwas schiefgehen sollte – zum Beispiel wenn man die Immobilie in einem Bieterverfahren überzahlt hat, wenn man Baumängel übersehen hat, wenn man an der falschen Lage gekauft hat oder wenn irgendwelche Faktoren in der Nachbarschaft den Preis negativ beeinflussen –, dann hat man keine anderen Anlagen, welche den Verlust ausgleichen könnten.
Ein weiterer Nachteil von Immobilien ist die geringe Liquidität. Eine Immobilie zu verkaufen braucht je nach Objekt Zeit. Wenn man es eilig hat, dann geht dies oft zu Lasten des Preises.
Was beeinflusst den Preis von Immobilien
Immobilienpreise unterliegen grossen Schwankungen. Das Problem dabei ist, dass man diese Schwankungen bei einzelnen Immobilien nicht direkt beobachten kann, weil sie nur sehr selten gekauft und verkauft werden. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass diese Schwankungen – auch wenn man sie nicht sieht – trotzdem real sind.
Die wichtigsten Faktoren, welche den Preis von Immobilien beeinflussen, sind die folgenden:
Zinsen: Niedrige Zinsen führen in der Regel zu steigenden Immobilienpreisen, da die Hypothekarfinanzierung dadurch günstiger wird und auch weil die zukünftigen Mieteinnahmen heute mehr wert sind. Umgekehrt haben steigende Zinsen einen negativen Effekt auf Immobilien.
Angebot und Nachfrage: Eine stark steigende Nachfrage, zum Beispiel durch eine hohe Zuwanderung, und ein knappes Angebot führen zu steigenden Preisen. Umgekehrt kann ein – oft spekulationsgetriebenes – Überangebot zu stark sinkenden Preisen führen.
Zeit: Abnutzung führt über die Zeit zu einem Wertverlust der Immobilie.
Objektspezifische Faktoren wie die unmittelbare Lage der Immobilie, die Nachbarschaft, eine neue Bushaltestelle etc. können ebenfalls einen grossen Einfluss auf den Preis haben.
Die Preisentwicklung von Immobilien
Die Preise von Immobilien in der Schweiz haben sich seit etwa 2000 im Durchschnitt sehr gut entwickelt – die Preise haben sich mehr als verdoppelt. Dank des oft vorhandenen Leverages haben viele Eigenheimbesitzer in dieser Phase sehr gute Renditen erzielt.
Historisch gesehen gab es aber auch längere Phasen mit Verlusten: Die letzte grosse Immobilienkrise war von 1991 bis 1997 und führte zu Preisrückgängen von 30-40%. Solche Zyklen zeigen, dass auch Immobilienpreise erheblichen Schwankungen unterliegen können.
Ob die positive Entwicklung der letzten Jahre weitergeht, kann niemand voraussagen – auch wenn Faktoren wie anhaltende Zuwanderung gepaart mit einer niedrigen Bautätigkeit die Preise weiterhin stützen könnten.
Die Vor- und Nachteile von Immobilien
Die wichtigsten Vor- und Nachteile von Immobilien hier zusammengefasst:
✅ Bei Immobilien ist es sehr einfach zu verstehen, in was man investiert hat.
✅ Immobilien haben für viele einen hohen emotionalen Wert: In der eigenen Immobilie zu wohnen kann einem ein grosses Gefühl von Sicherheit geben.
✅ Seit der Jahrtausendwende haben sich die Immobilienpreise in der Schweiz im Durchschnitt sehr gut entwickelt.
❌ Immobilienpreise unterliegen grossen Schwankungen, welche man nicht direkt beobachten kann.
❌ Wegen des Leverages mit der Hypothek ist es möglich, dass man deutlich mehr als nur sein Kapital verliert.
❌ Immobilien sind sehr illiquide Anlagen. Ein schneller Verkauf ist häufig nur mit Abschlag möglich.
❌ Immobilien ermöglichen kein passives Direktinvestment, da Immobilien viel Aufwand verursachen.
❌ Wegen des hohen Preises ist eine Diversifikation nur sehr schwer möglich wodurch häufig ein Klumpenrisiko entsteht.
❌ Direkte Immobilieninvestments sind steuerlich komplex und sollten vorab genau geprüft und eventuell steuerlich optimiert werden.
Fazit
Immobilien sind wahrscheinlich das Lieblingsinvestment von vielen Bewohnern der Schweiz. Das eigene Haus oder die eigene Wohnung sind häufig eine sehr emotionale Angelegenheit und positiv aufgeladen.
Es ist aber sehr wichtig, dass man wirklich alle Vor- und Nachteile gut gegeneinander abwägt und sich auch der Nachteile bewusst ist.
Weil eine Diversifikation praktisch unmöglich ist, ist es bei Immobilieninvestments extrem wichtig, keine Fehler zu machen – sprich man muss die richtige Immobilie an der richtigen Lage zum richtigen Preis kaufen. In diesem Fall kann dein Haus oder deine Wohnung ein gutes Investment für den langfristigen Vermögensaufbau sein.
🥇 Gold & Edelmetalle 🥇
Gold ist wahrscheinlich eine der allerältesten Formen der Wertaufbewahrung und reicht mehrere tausend Jahre in die Vergangenheit zurück. Andere nennenswerte Edelmetalle sind Silber, Platin, Palladium und Rhodium. Das mit Abstand wichtigste Edelmetall, das auch heute noch zur Wertaufbewahrung gehalten wird, ist aber Gold.
Edelmetalle haben gewisse Eigenschaften, die sie einzigartig machen:
Unvergänglichkeit: Edelmetalle behalten auch über Jahrtausende ihre physische Form.
Knappheit: Die Vorkommen auf der Erde sind begrenzt, und Edelmetalle können nicht – wirtschaftlich effizient – im Labor hergestellt werden.
Teilbarkeit: Edelmetalle können in kleine Einheiten aufgeteilt werden, zum Beispiel in Münzen verschiedener Grösse.
Im nachfolgenden Teil wird das Hauptaugenmerk auf Gold als wichtigstes Edelmetall gelegt.
Warum ist Gold so wertvoll
Diese Frage muss man sich unbedingt stellen. Im vorherigen Kapitel zu den Aktien wurde ausgeführt, dass eine gängige Methode zur Aktienbewertung annimmt, dass der Aktienwert allein durch die zukünftigen Erträge bestimmt wird. Wenn man diese Methode für Gold anwendet, würde man zum Ergebnis kommen, dass Gold eigentlich wertlos sein müsste, da es keinerlei Erträge abwirft. Allerhöchstens dürfte der Wert durch die Nachfrage aus der Industrie bestimmt sein. Im Fall von Gold kommt aber nur ein kleiner Teil der Nachfrage aus der Industrie – das meiste Gold wird für Schmuck und als Wertaufbewahrungsmittel (Barren, Münzen) verwendet.
Eine abschliessende Antwort, warum Edelmetalle so wertvoll sind, gibt es nicht. Die oben genannten Eigenschaften sind sicher wichtige Faktoren, aber nicht ausreichend als Erklärung.
Ich überlasse es dir, deine eigene Antwort zu finden. Fakt ist aber, dass insbesondere Gold eine sehr lange Geschichte hat und in sehr vielen Ländern und Kulturen als wertvoll angesehen wird, unter anderem aufgrund seiner ästhetischen Eigenschaften.
Gold als Inflationsschutz
Eine häufig genannte Aussage ist, dass Gold durch seine Knappheit vor Inflation schützt.
„Mit einer Unze Gold kann man sich einen massgeschneiderten Anzug kaufen und mit einer Unze Silber ein Essen. Egal in welchem Jahrhundert.“
Die obige Aussage ist nicht ganz falsch. Gold hat seinen Wert, gemessen in realen Gütern, über die Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende gut erhalten.
Das grosse Problem ist aber, dass man bei genauerer Betrachtung nur schwer einen Zusammenhang zwischen Gold und Inflation findet. Ein Grund, warum das so ist, sind die enormen Preisschwankungen von Gold, welche durchaus mithalten können mit jenen von Aktien. Gold hat deshalb nur über einen langen Zeitraum betrachtet gegen Inflation geschützt, nicht jedoch in der kurzen Frist.
Eine Ausnahme ist eine sehr schnelle und hohe Geldentwertung wie z.B. eine Hyperinflation. In diesem Fall bietet Gold einen guten Schutz vor Inflation.
Die Vor- und Nachteile von Gold
✅ Gold ist ein reales Investment, das sich gut transportieren und aufbewahren lässt.
✅ Um Gold zu besitzen, braucht man keine Bank oder keinen Broker. Es ist eine der wenigen Anlagen, welche man tatsächlich in seinen eigenen Händen halten kann.
✅ Gold ist über einen extrem langen Zeitraum wertvoll geblieben.
✅ Physisches Gold in Form von Münzen von bekannten Münzanstallten können weltweit gehandelt werden.
✅ Inflationsschutz bei sehr hoher Inflation.
❌ Gold hat in den letzten 100 Jahren im Vergleich zu Aktien deutlich schlechter performt, und das obwohl die Schwankungen ähnlich hoch waren.
❌ Gold arbeitet nicht und erwirtschaftet keinerlei Erträge.
❌ Die Preise von Gold schwanken sehr stark.
❌ Durch die Preisschwankungen eignet sich Gold nur über einen sehr langen Zeitraum als allgemeinen Inflationsschutz.
❌ Da physisches Gold sicher aufbewahrt werden muss, verursacht es dementsprechend Lagerkosten.
Fazit
Gold glänzt und gefällt – aber es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben. Zum langfristigen Vermögensaufbau ist Gold weniger geeignet, da es nicht produktiv arbeitet und keinen Cashflow generiert. Preissteigerungen basieren hauptsächlich auf Angebot und Nachfrage sowie spekulativen Bewegungen.
Dennoch hat Gold durchaus seinen Platz in einem ausgewogenen Portfolio. Als Diversifikationsbaustein kann es in Krisenzeiten und bei hoher Inflation nützlich sein. Besonders einzigartig macht Gold die Tatsache, dass es eines der wenigen Investments ist, das man physisch und unabhängig von Finanzinstitutionen besitzen kann.
Es spricht deshalb nichts gegen einen kleinen Portfolioanteil: Gold kann als Versicherung gegen extreme Wirtschaftsereignisse dienen und bietet langfristig einen gewissen Werterhalt. Mehr als 5% des Gesamtvermögens würde ich jedoch nicht empfehlen. Wer sich dafür entscheidet, dem empfehle ich physisches Gold in Form von anerkannten Münzen oder Barren.
₿ Kryptowährungen ₿
Kryptowährungen gibt es erst seit der Lancierung von Bitcoin im Jahr 2009 und stellen deshalb eine sehr junge Anlageklasse dar. Die Kryptos sind seither stark gewachsen, und inzwischen gibt es mehrere tausend verschiedene Kryptowährungen.
Kryptowährungen existieren rein digital und nicht in physischer Form. Die Branche unterliegt einem ständigen technologischen Wandel. Es braucht deshalb viel Zeit und Interesse, um die Entwicklungen zu verfolgen.
Die mit Abstand grösste und wichtigste Kryptowährung ist Bitcoin. Als ewige Nummer 2 hat sich Ethereum mit einigem Abstand hinter Bitcoin platziert. Dahinter tummeln sich etliche andere Kryptowährungen, von denen viele enorme Preisentwicklungen durchgemacht haben, nur um danach wieder in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.
Detailliertere Erklärungen zu Kryptos würden den Rahmen dieses Artikels sprengen. Trotzdem sollen hier kurz die wichtigsten Punkte erwähnt werden.
Der «Private Key»
Eine Kryptowährung besitzt du, wenn du den «Private Key» hast. Der «Private Key» ist nichts anderes als ein Passwort.
Der Besitzer des «Private Keys» hat die volle Kontrolle und kann die Kryptos beispielsweise an jemand anderen schicken.
Wenn du den «Private Key» verlierst, sind die dazugehörigen Kryptos für immer und für jeden verloren.
Wenn jemand deinen «Private Key» gestohlen hat, kann er das Passwort zwar nicht ändern, aber er kann deine Kryptos einfach zu seiner Brieftasche – dem sogenannten «Wallet» – schicken, für welches nur er das Passwort kennt.
Der Konsensmechanismus
Jede Transaktion von A nach B ist in der «Blockchain» vermerkt. Du kannst dir die Blockchain wie ein sehr grosses Buch vorstellen, in das jede Transaktion hineingeschrieben wird und somit auch vermerkt ist, wem was gehört. Die «Blockchain» besteht aus verschiedenen «Blocks», die du dir am einfachsten wie eine Seite aus dem Buch vorstellen kannst, die irgendwann vollgeschrieben ist und umgeblättert werden muss.
Ein Problem ist nun, dass im Prinzip jeder in dieses Buch hineinschreiben kann. Es muss also irgendein Mechanismus geben, der sicherstellt, dass alles mit rechten Dingen zugeht und niemand betrügt.
Genau dafür ist der Konsensmechanismus da. Jetzt fehlt nur noch ein Anreiz dafür, dass die Teilnehmer ein Interesse daran haben, sich die Zeit zu nehmen, diese Transaktionen zu überprüfen. Zwei der wichtigsten Anreizsysteme sind das «Proof-of-Work»- und das «Proof-of-Stake»-Verfahren. Ich überlasse es dir, dich über diese bei Interesse zu informieren.
Die Preisentwicklung
Bitcoin hat seit seiner Einführung eine extreme Preisentwicklung durchgemacht. Im Jahr 2010 hat jemand zwei Pizzas bestellt und in Bitcoin bezahlt. Der Preis für die beiden Pizzas betrug 10’000 Bitcoin. Aktuell (Stand September 2025) kostet ein Bitcoin gut 90’000 Franken.
In der Zeit dazwischen gab es ein wildes Auf und Ab, wobei jährliche Preisschwankungen von über +100% und Verluste von deutlich mehr als -50% keine Seltenheit waren.
Viele andere Kryptowährungen haben noch viel extremere Preisschwankungen durchgemacht, und oft haben diese im Totalverlust für die Anleger geendet.
Was beeinflusst die Preise von Kryptowährungen?
Es gibt bei Kryptos zwei Extrempositionen: Die einen sind davon überzeugt, dass Kryptos früher oder später die ganze Finanzbranche revolutionieren werden und deshalb auch in Zukunft weiter stark steigen werden. Die anderen sehen Kryptos als praktisch wertlos an, weil sie keinen Nutzen darin sehen.
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Bitcoin zum Beispiel hat durchaus ähnliche Eigenschaften wie Gold: Es gibt eine begrenzte Anzahl Bitcoins (das ist im Code so definiert), Bitcoin lässt sich in kleine Einheiten teilen und einfach transportieren beziehungsweise transferieren, und Bitcoin kann wie Gold auch ohne Finanzintermediäre gehalten werden.
Bitcoin kann deshalb durchaus als digitales Gold angesehen werden; man muss aber daran glauben, dass die anderen das auch so sehen – jetzt und in der Zukunft. Wenn das nicht so sein wird, kann sich der Wert ganz schnell in Luft auflösen.
Wenn Bitcoin das digitale Gold ist, was sind dann die anderen Kryptos? Ethereum zum Beispiel benutzt sogenannte «Smart Contracts», also digitale Verträge. Diese sind Computerprogramme, die automatisch ausgeführt werden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind – ganz ohne menschliches Eingreifen oder Vertrauen in Dritte.
Ein einfaches Beispiel: Stell dir vor, du wettest mit einem Freund auf das Resultat eines Fussballspiels. Anstatt dass einer von euch das Geld verwaltet, programmiert ihr einen Smart Contract: «Wenn Team A gewinnt, bekommt Person X das Geld. Wenn Team B gewinnt, bekommt Person Y das Geld.» Der Contract holt sich automatisch das Spielresultat und zahlt den Gewinn aus – niemand kann betrügen oder sich weigern zu zahlen.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind dezentrale Kreditvergabe (du kannst Kryptos verleihen und automatisch Zinsen erhalten), Versicherungen (automatische Auszahlung bei bestimmten Ereignissen) oder sogar komplexe Finanzprodukte. Viele der heutigen «DeFi»-Anwendungen (Decentralized Finance) basieren auf solchen Smart Contracts.
Was man nicht vergessen darf, ist, dass die meisten Preisbewegungen rein spekulativ sind. Sehr viele Investoren kaufen Kryptos nur, weil sie denken, dass sie diese später mit einem Gewinn wieder verkaufen können. Viele interessieren sich überhaupt nicht für die Technologie dahinter. Dieses Verhalten kann sehr schnell zu starken Preisanstiegen führen, und in den meisten Fällen führt es danach zu einem grossen Crash.
Zusätzlich zu den spekulativen Bewegungen können auch regulatorische Entscheidungen die Preise stark beeinflussen. Ein Verbot in einem wichtigen Land kann zu massiven Kurseinbrüchen führen, während positive Regulierungen oder die Zulassung von Krypto-Produkten die Preise antreiben können. Die rechtliche Situation ist in vielen Ländern noch nicht endgültig geklärt, was zusätzliche Unsicherheit schafft.
Fazit
Kryptowährungen sind eine sehr junge und hochspekulative Anlageklasse. Dabei gibt es grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Kryptos: Während sich Bitcoin zu etwas wie dem digitalen Gold entwickelt hat, sind andere reine Spekulationsobjekte, und viele davon werden wertlos werden.
Wenn man Geld in Kryptowährungen investieren will, muss man sich bewusst sein, dass man es auch verlieren kann. Deshalb empfehle ich, wenn überhaupt, nur einen kleinen Teil des Portfolios im niedrigen einstelligen Prozentbereich zu investieren.
Ganz wichtig ist, dass man sich aller zusätzlichen Risiken von Kryptowährungen bewusst ist und diese versteht.
🛢️ Rohstoffe 🛢️
Rohstoffe eignen sich nicht als Direktanlage. Einerseits wäre es zu teuer wegen der Lagerkosten, und andererseits sind viele Rohstoffe vergänglich.
Du kannst dir ja denken, wie umständlich und teuer es wäre, deinen ganzen Keller mit Öl-Fässern vollzustellen oder Rinder in deinem Garten zu halten. Bei einem grossen Tank mit Orangensaft in deiner Wohnung müsstest du nach kurzer Zeit wohl grosse Verluste realisieren, weil er nicht mehr geniessbar wäre.
Ausserdem wäre es moralisch fragwürdig, Rohstoffe, die gebraucht werden, zu Spekulationszwecken der Industrie zu entziehen.
Wenn man auf zukünftige Preisentwicklungen von Rohstoffen spekulieren möchte, kann man das mit Derivaten – meistens mit sogenannten «Futures» – machen. Aber Vorsicht: Die Lagerkosten sind auch indirekt in den Derivaten enthalten.
Die Spekulation mit Rohstoffen ist per se nichts Verwerfliches und kann helfen, den Markt liquide zu halten. Die Derivate sind dabei wichtige Instrumente für Produzenten und Abnehmer von Rohstoffen, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern.
Für den langfristigen Vermögensaufbau sind Rohstoffe aus obigen Gründen aber definitiv nicht geeignet.
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